Bin ich noch ängstlich oder darf ich doch träumen?

Die Gemeinde Jesu entstand aus einer Gruppe von verängstigten Jüngern im Obergeschoss eines Raumes, irgendwo in Jerusalem.

Die Jünger waren schon drei Jahre mit Jesus unterwegs gewesen, hatten so viel von ihm gehört, mit ihm erlebt und auch gesehen. Aber in der jetzigen Situation, wo er gekreuzigt worden war, versammelten sie sich heimlich.

Sie hatten einfach nur Angst, man könnte herausfinden, dass sie Jesu Nachfolger waren. Gestandene Männer von Fischern und Steuereintreibern waren auf einmal so ängstlich, waren nur noch sprachlose Botschafter.

Hatten sie vielleicht doch noch gewagt, zu träumen, dass ihr Meister ihnen eine Botschaft, einen Plan oder gar einen kleinen Hinweis hinterlassen hatte? Hatten sie sich deshalb hinter verschlossener Tür versammelt?  

Sie ahnten tatsächlich nicht, dass ihr kühnster Traum noch viel zu klein war.

Vielleicht hat sogar einer von ihnen gemurmelt: „Das ist doch alles sinnlos“, als sie plötzlich eine vertraute Stimme hörten:„Friede sein mit euch.

Hier kommt der Verratene zu seinen Verrätern.

Was hat Jesus ihnen da gesagt? Er hat nicht gesagt: „Ihr seid doch Versager!“ Oder: „Ich hab`s euch doch gleich gesagt!“ Jesus war nicht mal vorwurfsvoll: „Wo seid ihr gewesen, als ich euch so nötig gebraucht habe!“ Nur einen einfachen Satz voller Versöhnung sagt Jesus: „Friede sei mit euch!

Das, was sie brauchten, ist genau das, was Jesus ihnen schenkt: Frieden.

Wann ging es dir nicht gut, weil du mit Befürchtungen, bzw. Ängsten zu kämpfen hattest? Jesus ist nicht vorwurfsvoll, auch ist Jesus immer viel größer als das, wovon wir träumen. Jesus hat mit seinem Leben bezahlt, um an der Liebe zu uns Menschen festzuhalten. Darum möchte Jesus heute, wie auch damals, uns geben, was wir brauchen – einen Frieden, der sonst nirgendwo zu finden ist. Wir dürfen ihm unser Herz öffnen.  
Euer Walfried Knoll